Marina Sailer

 

©Georg Pieron

Marina Sailer, eine temperamentvolle Frau, die ihre Unabhängigkeit als freischaffende Künstlerin liebt, schafft es, Ihre Seele und Gedanken in Ihrer Malerei auf unverwechselbare Art und Weise zum Ausdruck zu bringen. Ihre Bilder, die eine wundervolle Einheit von Architektur und Natur, von Realität und Imagination zeigen, sind prachtvoll und voller Geschichten, die erzählt werden wollen. Auch Marina Sailers Arbeiten spielen mit dem Bekannten, dem Verlangen des Betrachters, das Gesehene zu verorten und wiederzuerkennen. Scheint man in ihrem neuen Bild „Zwanzig vor Zwölf“ einen Raum des Schloss Benraths zu erkennen, lenken die Bäume und die einem entgegenkommende Möwe von diesem ersten Eindruck ab und laden einen dazu ein, das Bild genauer zu betrachten und auf Entdeckungsreise zu gehen, um noch weitere Elemente des Bildes zu erfassen. Ein barocker Raum des Schloss Benrath, ein dichter Wald, der uns an den Wald aus „Rotkäppchen“ erinnert und eine Brandung, über die eine Möwe kreist – drei verschiedene Orte und Szenen, die so niemals in der Realität zu finden sind und trotzdem erscheint das Bild stimmig und nicht fremd. Marina Sailers Arbeiten erinnern uns an unsere Träume und das unvergessliche, nur ein paar Sekunden langen Gefühl nach einer träumerischen Nacht - „war das ein Traum oder war es vielleicht doch wahr?!“. Wählte sie in früheren Arbeiten stets eine intensive und vielfältige Farbgebung, die das Dargestellte in seiner Intensität und Kraft ergänzte, verzichtet sie bei dem Bild „Zwanzig vor Zwölf“ gezielt auf dieses malerische Instrument und verwendet ausschließlich die Nichtfarben Schwarz und Weiß, was einmal mehr ihr künstlerisches Vermögen aufzeigt, da es doch immer schwieriger ist, Emotionen zu erreichen, ohne diese durch Farbvarianz zu intensivieren.