Hanna Kim (geb. 1981 Buyeo, Südkorea) ist Malerin und wurde in Korea ausgebildet. In ihrer Malerei verbindet sie Abstraktion und Gegenständlichkeit. Wie auf dem Bild 'Boy" von 2018 verschwimmen die Farben im Hintergrund wie in einem Aquarell, mit dessen Farbpalette Hannah Kim die Atmosphäre ihrer Bilder bestimmt. Die Unschärfe der Hintergrundkomposition spielt auf den Aspekt der Zeit an. Da wo Farbe verläuft, verstreicht Zeit. Sich erinnern heißt, das manches im dunkeln liegt oder verblasst. Hier setzt Hanna Kim ihre Farben an. Figuration und Gegenständlichkeit legt die Malerin über das traumhaft Hintergründige des Bildes. Ein Gummibaum wirkt als exotisches Sinnbild und ein Kind verkörpert das Spiel mit allen Möglichkeiten, ein Spiel, das sich den Regeln entziehen kann. Von der Kindheit wird gesagt, dass es ein Land ist, das lange zögert ehe es untergeht. Die Farben verteilt die Künstlerin auch graphisch und schafft Rätsel mit Farbflächen, die im Vordergrund keinem Licht und keinem Schatten dienen. In dem Bildgrund scheint die Suche nach einem einfachen, ursprünglichen Leben, das Kindheit auch symbolisiert. Hanna Kim verweist mit ihren Farben auf europäische Maler, die ihr Kolorit in Asien gefunden haben, die hier das Ursprüngliche suchten.
Frank Schablewski